Donnerstag, 23. September 2010

Nächtliches Gebrüll

*Tock tock tock* - irgendwas kommt mir bekannt vor. Habe ich das gerade geträumt? Moment, da ist Licht an und es läuft jemand auf dem Flur entlang. „Ich also nix geträumt“.
Schlurfend öffne ich Tür: yes please?
Und schon ziehe ich mich um kurz vor zwölf wieder an und mache mich mit Vilnis auf den Weg – denn es ist die erste klare Nacht, seit dem ich hier bin. Der Mond und tausend Sterne überziehen die nächtliche Landschaft mit einem silbernen Glanz. Die Luft ist unglaublich klar und frisch – ideale Bedingungen, Rotwild und Elche bei ihren verbalen Revierkämpfen zu belauschen.
Bevor wir zu einer geeignet Stelle für den totalen Lauschangriff kommen stellt sich uns aber ein tapferer Waldbewohner in den Weg und lässt uns nur schwer passieren.
Eine Nachtschwalbe - zum Greifen (und Überfahren) nah

Eine Nachtschwalbe (Nightjar) sitzt auf der Straße und lässt sich vom Scheinwerferlicht nicht irritieren.

Kurz nach dieser Zwangspause erreichen wir auch schon unseren ersten Lauschpunkt. Ich steige langsam aus dem Auto aus, schließe dir Tür leise und mache mich auf Zehenspitzen auf, Vilnis ein Stück in die Dunkelheit zu folgen. Kurz daraus ertönt auch schon ein Ruf – laut und widerhallend wie ein Donner ertönt der Brunftsruf eines Rothirsches. Durch das Fernglas ist auf einer Waldlichtung auch der Platzhirsch zu erkennen – im Hintergrund sieben Kühe, sein Harem.
Ich wusste ja, dass so ein Hirsch laut wird, aber solch eine Geräuschskulisse hatte ich bei Weitem nicht erwartet – unglaublich! 
Nächtlicher Einsatz

So fahren wir dann noch einige Punkte ab, lauschen Platzhirschen bei ihrem Brunftsruf und „Youngsters“ bei ihren Versuchen, sich gegen zwei Konkurrenten durchzusetzen – das geht durch Mark und Bein.
Meine Kamera vermag bei nächtlichen Verhältnissen leider keine guten Bilder von den Viechern in 300 Metern Entfernung zu machen, daher gebe ich hier mal ein paar Links, wie es etwa ausgesehen hat:


Auch waren alle Elche abgetaucht, Vilnis vermutet, dass sie evtl. schon schlafen und die Dämmerung wieder nutzen werden. Ich folge ihnen um halb drei, etwas durchgefroren aber sehr glücklich, ins Land der Träume.

Einen lieben Gruß an meinen lieben Bruder, der heute Geburtstag hat,
Erik vom Baltic Green Belt

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